Im Idealfall sieht die Regenerationszone des Schwimmteichs ungefähr so aus:
Wenige Algenbüschel zwischen üppig wachsenden Wasserpflanzen stellen den Idealzustand dar. Doch leider bleibt die Freude bei unsachgemäßer Pflege, Konstruktionsmängeln oder Fischbesatz nicht immer ungetrübt:
Schwebende Algen
Schwebende Algen sind ein- oder mehrzellig und werden auch als Phytoplankton bezeichnet. Sie kommen bei höheren Phosphorgehalten vor und stellen die Basis der Nahrungspyramide dar. Die Besiedlungsdichte der Organismen wird durch also durch den Nährstoffgehalt im Wasser gesteuert. Die einzelligen Algen werden gefressen vom Zooplankton (Rädertierchen, Borstenwürmer, Flohkrebse,…), welches wiederum zum Beispiel von Raubinsekten aufgenommen wird.
In freier Natur wiederum fressen Fische die Insekten. Fische sollten in einem Schwimmteich jedoch nicht gehalten werden.
Einzellige Algen sind vor allem in Schwimmteichen der Typen 1 und 2 anzutreffen. Eine etwaige Grünfärbung des Wassers ist auf diese Algen zurück zu führen. Schwimmteiche der Typen 3-5 weisen kaum schwebende Algen auf, weil die Filteranlagen sie reduzieren. Lediglich ein paar besonders kleine, einzellige Algen können zu einem leichten, transparenten Grünstich führen. Allgemein ist die Artzusammensetzung in den höheren Schwimmteichtypen eine andere als in den Typen 1 und 2. Ebenso steht die Besatzdichte mit Zooplankton, welches sich von den einzelligen Algen ernährt, in einem direkten Zusammenhang mit dem Teichtyp.
Grünfärbung
Im Frühling kommt es in Teichen meist zu einer vorübergehenden Grünfärbung des Wassers. Das liegt daran, dass sich über den Winter Nährstoffe im Teich angesammelt haben, welche in dieser Zeit kaum abgebaut wurden, da die Wasserpflanzen im Winter nicht wachsen. Steigen die Temperaturen, kommen einzellige Algen als erstes „in Gang“ und vermehren sich explosionsartig. Diese Grünfärbung ist nur von temporärer Natur und verschwindet von alleine wieder, das Wasser wird klar. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Pumpen- und Filterkreislauf noch nicht angestellt werden. Mit einer Verzögerung von einigen Wochen kommen die Fressfeinde der einzelligen Algen (Zooplankton), sowie die Wasserpflanzen auf Trab, die um die Nährstoffe im Wasser mit den Algen konkurrieren.
Fadenalgen
Fadenalgen sind natürlicher Bestandteil der Biozönose im Schwimmteich und ein Indikator für eine gute Wasserqualität und Sauerstoffversorgung. Sie treten vor allem dort auf, wo das Wasser in Bewegung ist, also in Bachläufen, an Wasserfällen, etc.. Dennoch sind sie in der Regel nicht schön anzusehen. Daher stellt sich vielfach die Frage nach einer Eindämmung. Ganz eliminieren kann man Fadenalgen kaum. In geringem Maße ist das Vorhandensein von Fadenalgen sogar gut für das Ökosystem und das ökologische Gleichgewicht, denn fest sitzende Algen werden auch von Wasserschnecken gefressen. Zu viele Fadenalgen verbrauchen nachts jedoch zu viel Sauerstoff, was dann den Sauerstoffgehalt im Teich unter ein kritisches Niveau bringen kann, so dass er den nützlichen Mikroorganismen fehlt. Erst, wenn die Fadenalgen in Massen auftreten sollten, ist es ratsam, sie abzufischen. Damit entzieht man diese Biomasse und demnach die Nährstoffe dem Ökosystem.
Sollten sie trotz Abfischens immer wieder in gleicher Menge nachwachsen, sollte das Wasser analysiert werden. Es kann sein, dass der Nährstoffgehalt, vor allem der Phosphatgehalt zu hoch ist. Dann kann das Abfischen leicht zu einem Kampf gegen Windmühlen werden. Aus einem Gramm Phosphor können 1-3 kg Algen entstehen (ca. 120 g Trockenmasse Algen). Hier gilt es, die Ursache für den hohen Phosphatgehalt zu bekämpfen. Eine Reduktion desselben mit entsprechenden Mitteln kann das Algenwachstum ebenfalls wirksam reduzieren. Entsprechende Substanzen findet man bei:
http://www.lavaris-lake.de/de/
Vielfach wird bei starkem Algenbewuchs von einer „Algenblüte“ gesprochen. Botanisch gesehen sind Algen jedoch viel primitivere Lebensformen als die Blütenpflanzen und mit ihnen nicht verwandt.
Algen benötigen zum Wachsen Nährstoffe. Davon sollen in einem Schwimmteich gerade so viele vorhanden sein, dass die Wasserpflanzen gut gedeihen, aber nicht mehr, um das Algenwachstum zu minimieren. Das Gewässer soll also oligotroph sein (nährstoffarm).
Fest sitzende Algen haben die Eigenschaft, Kalk abzugeben (biogene Entkalkung). Dieser setzt sich unter anderem auf der Folie ab. Daher sollte diese im Sommer regelmäßig gereinigt werden. Je nach Wasserhärte und persönlichem ästhetischen Anspruch kann diese Maßnahme einmal im Jahr erforderlich werden, oder auch deutlich häufiger. So bekommt man den Kalk gut entfernt. Wenn das Wasser des Teichsaugers, mit dem der Kalkbelag entfernt wird, verworfen wird, wird das System langsam entkalkt. Man reduziert dadurch die Wasserhärte. Auf Dauer sollte eine gewisse Wasserhärte zwischen 5 Grad und 14 Grad deutscher Härte jedoch erhalten bleiben. Daher sind entsprechende Wasseranalysen von Zeit zu zeit sinnvoll (siehe Pflege).
Nährstoffeintrag als Ursache für Algenwachstum
Wenn Fadenalgen plötzlich in Massen auftreten, liegt der Verdacht nahe, dass vermehrt Nährstoffe in das Ökosystem eingetragen wurden. Dies kann zum Beispiel auf mangende Pflege zurück zu führen sein, auf Nachfüllen mit nährstoffreichem Wasser (z.B. Leitungswasser), oder durch Nährstoffeintrag von außen (Laub, Oberflächenwasser). Auch besonders heiße und sonnige Witterung kann zu vermehrtem Algenwachstum beitragen. Starker Algenbewuchs kann auch darauf zurück zu führen sein, dass Fische in den Teich eingesetzt wurden oder eingedrungen sind und womöglich gefüttert werden. Eine regelmäßige Fischfütterung stellt einen gigantischen Nährstoffeintrag dar. Daher sollen keine Fische in Schwimmteichen gehalten werden.
Aus dem oligotrophen Teich wird durch die Fütterung schnell ein mesotropher oder eutropher Teich. Zunehmender Nährstoffgehalt geht mit stärkerem Algenwachstum und bei deren Absterben mit einem sinkenden Sauerstoffgehalt einher. Im Extremfall kann bei völligem Verbrauch des Sauerstoffs zumindest in den unteren Wasserschichten tote Biomasse unter reduzierenden Bedingungen (also nicht oxidativ) abgebaut werden, was zur Bildung von Schwefelwasserstoff führt (H2S). Dieser ist zum einen giftig und riecht zum anderen faulig. Der Schwimmteich wäre dann „umgekippt“.
So weit sollte es erst gar nicht kommen. Bei andauernden Algenproblemen liegt der Grund zumeist in Konstruktionsfehlern der Anlage. Hier kann eine Teichsanierung die Ursachen beheben.
Den Nährstoffeintrag in den Schwimmteich kann man nie zu 100% kontrollieren. Fällt zum Beispiel Regen nach einer längeren Trockenperiode, so enthält er viel Staub. Die darin enthaltenen Nährstoffe verleiben sich die Algen gerne ein. Pro Jahr kommen in Deutschland etwa 1-3 kg Phosphor pro Hektar quasi vom Himmel gefallen. Diese Nährstoffe werden im Idealfall durch das Ökosystem umgewandelt, bevor sie sich in größerer Menge in Form von Algen zeigen.
Mittelchen gegen Algen
Bei zu starkem Algenwachstum können die chemischen Parameter des Füllwassers und des Teichwassers überprüft werden, sowie der technische und pflegemäßige Zustand der Anlage. In Abhängigkeit von den Analyse-Ergebnissen kann mit einfachen, verträglichen und wirksamen Teichmedikamenten entgegen gewirkt werden. In Schwimmteichen kann bei stärkerem Algenbewuchs der Einsatz spezieller Anti-Fadenalgenmittel sinnvoll sein, zum Beispiel auf Basis von Kupfersulfat. In öffentlichen Anlagen ist der Einsatz untersagt. 2 mg/Liter beträgt der Grenzwert für den Menschen. Für Schnecken können schon ab 0,2 mg/Liter tödlich sein. Allgemein ist Kupfersulfat schädlich für die Biologie im Teich. Daher sollte man es nur in Ausnahmefällen und mit Bedacht verwenden.
Es gibt auch andere Algenbekämpfungsmittel, wie zum Beipiel Algolon von Lavaris (http://www.lavaris-lake.de/de/algolon.html), welches sich bei Anwendung in Wasserstoffperoxid verwandelt. Manch einer kennt die Substanz vom Haare-Blondieren. Wasserstoffperoxid (H2O2) ist giftig und tötet die Algen ab. Laut Herstellerangaben bleiben von dem H2O2 jedoch nur Wasser und Sauerstoff übrig. Die abgetöteten Algen sollen aus dem Wasser entfernt werden.
Es gibt auch Elektroden, welche im Schwimmteich-Wasser eingesetzt werden. Sie geben Kupfer an das Wasser ab. Auch dies halten wir für bedenklich für die Biologie des Teichs und empfehlen es daher eher für Ziergewässer als für Schwimmteiche.
Blaualgen (Cyanobakterien)
Blaualgen sind blaugrün und wachsen auf der Wasseroberfläche oder schwimmen im Wasser. Manche von ihnen riechen nach Fisch. Einige Arten von ihnen sind sogar giftig. Allgemein ist ein ausgewogenes Nährstoff-Verhältnis im Teich wichtig. Die Massenanteile im Wasser sollten für Phopshat 1 betragen, im Verhältnis dazu für Stickstoff 16 und für Kohlenstoff ca. 100.
Ein hoher Stickstoffgehalt beispielsweise fördert das Wachstum vieler Pflanzen und Algen, sorgt jedoch für eine geringere Konzentration an Blaualgen. Blaualgen können sich den Stickstoff nämlich selbst organisieren und brauchen dazu keinen Symbiosepartner. Eine zu geringe Stickstoffkonzentration kann das Wachstum von Blaualgen fördern. Ein vermehrtes und dauerhaftes Auftreten von Blaualgen deutet auf Probleme in der Wasseraufbereitung und im Nährstoffhaushalt des Teichwassers hin. Hier kann eine stickstoffhaltige Düngung Abhilfe leisten.
Ein richtig geplanter und gepflegter Teich wird mit wenig Algen lange Freude bringen:
Fazit und Zusammenfassung
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Ein geringes Vorkommen von Algen ist normal in einem Schwimmteich.
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Zu viele Algen sollten manuell abgefischt werden, bis sie weniger werden. Eine ordentliche Teichpflege hilft, die meisten Algenprobleme zu beheben.
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Sollten permanent Algen in gleicher Menge nachwachsen, ist eine Wasseranalyse sinnvoll. Darauf aufbauend ergeben sich die Lösungsansätze, wie zum Beispiel der Einsatz bestimmter „Teichmedikamente“.
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Bei dauerhaften Algen-Problemen stellt sich die Frage, ob die betroffene Anlage richtig konstruiert ist. Das Füll-Wasser und die eingesetzten Materialien sollten phosphorarm sein. Wurden zum Beispiel bestimmte Lehme oder Erden in den Teich eingebracht, liegt der Verdacht nahe, dass diese permanent Phosphate an das Wasser abgeben. Ein Austausch der Substrate kann hier Abhilfe leisten.
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