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Gartenplanung Dipl.-Ing. Johannes Windt

Der Demenzgarten

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Planung, Bepflanzung und Tierhaltung

7 Tierhaltung im Demenzgarten

Demenzgarten-Bepflanzung

 

Im Demenzgarten ist bei ausreichender Grundstücksgröße eine Haltung von Tieren, wie Hühnern oder Ziegen möglich. Auch kleinere Areale erlauben die Aufstellung eines Kaninchenstalles und eines Freilaufs in Terrassennähe, sodass möglichst viele Bewohner die Chance haben, die Tiere zu beobachten und zu streicheln. Auch dadurch werden die Sinne angesprochen. Die Erfahrung zeigt, dass der Körperkontakt zu handzahmen Tieren sehr positive und beruhigende Wirkungen zeigt. Ebenso beliebt im Demenzgarten sind Vogelvolieren, die zwar keinen Körperkontakt erlauben, wohl aber neben den optischen Reizen das Gehör fordern. Die Pflege der Tiere ist durch das Personal regelbar. Noch besser ist die zumindest anteilige Übernahme dieser Aufgaben durch interessierte Bewohner. So können Verantwortungen übertragen werden und die Senioren fühlen, dass sie noch gebraucht werden. Ob und inwieweit eine Tierhaltung möglich und sinnvoll ist, hängt immer vom Einzelfall ab und sollte mit dem pflegenden Fachpersonal, der Heimleitung und den Seniorinnen und Senioren im Altersheim besprochen werden.

8 Grundsätze zur Bepflanzung im Sinnesgarten, bzw. Demenzgarten

Die Pflanzenauswahl in Demenzgärten orientiert sich immer an dem Anspruch, Arten zu verwenden, die den Menschen aus früheren, aktiven Zeiten bekannt sind.

Der überwiegende Teil der heutigen Seniorengeneration in ländlichen Gebieten hat früher ein eigenes Grundstück mit Garten bewirtschaftet. Vor diesem Hintergrund erscheint es sinnvoll, Pflanzenarten aus dem Bauerngarten und heimische Pflanzen, sowie alte, bekannte Zuchtsorten zu verwenden.

Ein reichhaltiges Angebot an Blüten-, Duft- sowie Nutzpflanzen sollte in jedem Therapiegarten vertreten sein.

 

Beispiele für Gehölze im Demenzgarten

Dazu zählen Arten wie Flieder, Bauernjasmin, Forsythie, Hortensie, Spiersträucher, Schmetterlingsstrauch, Buchsbaum, Haselnuss, Zierjohannisbeere und andere Sträucher. Baumarten wie die Zitterpappel, deren Blätter bei dem kleinsten Windhauch rascheln, eignen sich ebenfalls hervorragend in einem Demenzgarten (Achtung bei Pflasterungen in der Nähe: Pappeln weisen eine starke, oberflächennahe Wurzelbildung aus). Aus Weidenstecklingen lässt sich in kurzer Zeit eine natürliche Pergola errichten, die Rückzug und Schatten bietet. Immergrüne Arten sollten für den Winteraspekt vertreten sein, besonders in der Nähe einer Cafeteria, die den Ausblick nach draußen gewährt. Ein in der Adventszeit beleuchteter „Tannenbaum“ ist sicher auch ein schöner Blickfang. Doch zu groß sollte der Anteil der Nadelgehölze nicht sein, da sie während des gesamten Jahres vollkommen gleichartig aussehen und deshalb den therapeutischen Ansprüchen im Demenzgarten nur bedingt genügen.

Beispiele für Stauden und Sommerblumen im Demenzgarten

Stauden wie Astern, Phlox, Margeriten, Rittersporn, Spierstauden, Akelei, Steinbrech, Veilchen, Schleifenblumen und sich versamende Arten wie Mondviole oder Vergissmeinnicht sollten vertreten sein.

Sommerblumen-Demenzgarten

Einjährige Sonnenblumen, Löwenmäulchen, Schmuckkörbchen und Sommerastern können gemeinsam ausgesät und gepflegt werden. Bewohner, die dazu in der Lage sind, können für solche Saatflächen bzw. Balkonkästen Patenschaften übernehmen und haben somit eine sinnvolle, befriedigende Aufgabe und ernten dafür die Anerkennung des Pflegepersonals und der anderen Senioren. 

Blumenzwiebeln aller Art können in gemeinsamen Aktionen ausgesetzt werden.

Der Blütenreichtum im Demenzgarten kann zum Anlass genommen werden, in einer gemeinsamen, regelmäßigen Aktion Blumen zu pflücken, zu Sträußen zu binden und damit die gemeinschaftlichen Innenräume zu dekorieren. Erfahrungsgemäß bindet dies über Stunden die Aufmerksamkeit der teilnehmenden Bewohnerinnen und Bewohner, fördert die Kommunikation

Nicht geeignet sind alle giftigen Pflanzen wie Goldregen, Eisenhut, Fingerhut, etc. und dornige oder stachelige Arten wie Berberitze, Weißdorn, Schlehe – die Verletzungs-gefahren bergen. Wie bereits erwähnt, haben viele Therapeuten die Erfahrung gemacht, dass Rosen in angemessener Form gepflanzt werden können. Diese Pflanzen sind so bekannt, dass Verletzungen bei einer Verwendung im Demenzgarten sehr selten zu verzeichnen sind.

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