Menge
Einer von mehreren Hauptkostenfaktoren beim Teichbau ist der Aushub. Die Bereiche rings um die Filterkammer und andere Mauern werden stets etwas großzügiger ausgehoben, damit genug Arbeitsraum zum Errichten der Mauer entsteht. Die Erdmenge mehrt sich durch Lockerung um ca. 30% während der Baggerarbeiten. Die Menge des Aushubs beträgt daher etwa das Doppelte des späteren Wasser-Fassungsvermögens des Teichs. Bei einem 100-m³-Teich sind das also ca. 200 m³ Aushub, was ca. 360 Tonnen Material entspricht. Wer einen Schwimmteich selbst ausheben möchte, tut also gut daran, einen Bagger zur Verfügung zu haben. Wer fleißig ist und es mit dem Spaten probieren möchte, kann je nach körperlicher Verfassung mit einer Tagesleistung von ca. 5-10 Tonnen pro Person rechnen.
Aushub zusammen mit dem Hausbau
Im Zusammenhang mit einem Hausbauvorhaben bietet es sich an, gleichzeitig auch die Erdarbeiten für den Teich vorzunehmen, weil dann in der Regel ein großer Bagger sowieso zugegen ist. Die Planung für den Teich sollte also im Idealfall vor Baubeginn des Hauses abgeschlossen sein. Zumindest jedoch sollte ein Aushubplan für den Baggerfahrer fertig vorliegen.
Bei besonders abschüssigem Gelände ist es hilfreich, wenn als Arbeitshilfe für den Baggerfahrer ein Modell des geplanten Teichs angefertigt wird. Dieses stellen wir als 3D-Animation im PC oder aus Gips her. Ein Gipsmodell nimmt der Baggerfahrer mit in die Baggerkanzel und kann sich daran sehr gut orientieren.
So können zumindest schon mal die material-intensiven Arbeiten mit schwerem Gerät vorgenommen werden, solange der Garten noch gut zugänglich ist. Nach Errichtung des Hauses ist die Zugänglichkeit des hinteren Gartenbereichs meist eingeschränkt.
Kosten
Der Aushub stellt zusammen mit der Folie, den Substraten, den Holzterrassen, den Felsen und der Filterkammer einen der Hauptkostenfaktoren dar. Je nach Zugänglichkeit der Baustelle können die Aushubkosten inklusive Abfuhr zwischen ca. 17 und 100 Euro pro Kubikmeter zzgl. MWSt. betragen. Dies ist eine recht weite Spanne. Große Bagger arbeiten natürlich wesentlich günstiger als Minibagger, können aber notwendige Feinarbeiten nicht übernehmen.
Wohin mit dem Aushub?
Jeder Kubikmeter Abfuhr bringt Transport- und Deponiekosten mit sich. Wer die Möglichkeit hat, Erde auf seinem Grundstück zu verteilen, kann vielfach etwas Geld sparen. Vielfach heißt jedoch nicht immer. Wenn die zur Verfügung stehende Fläche so groß ist, dass man die Erde ohne weitere bauliche Stützmaßnahmen verteilen kann, lohnt es sich ggf. die Abfuhr einzusparen. Dabei gilt es immer zu bedenken, dass vor der Anfüllung des Erdreichs die vorhandene Grasnarbe abgeschält und entsorgt werden sollte.
Der darunter befindliche wertvolle, belebte Oberboden sollte abgeschoben, seitlich gelagert und nachher auf das Anfüllmaterial angedeckt werden, denn nur in einem solchen humosen, belebten, gewachsenen Oberboden gedeihen Rasen und Pflanzungen gut. Der beste Boden ist trotz aller Bemühungen immer ein unangetasteter, gewachsener Boden. Die meisten Bodenarbeiten stören oder zerstören gar das natürliche Bodengefüge. Aushub aus tieferen Erdschichten ist als obere Bodenschicht für Bepflanzungszwecke kaum geeignet. Die Schichten können schon an ihrer Färbung gut unterschieden werden. Obere Schichten sind in der Regel durch ihren höheren Humusgehalt dunkler als die unteren, wie an den Aushubwänden für diese im Bau befindliche Filterkammer gut erkennbar ist:
Weil also immer diese aufwändigen Arbeiten anstehen, ist das Einsparpotenzial bei Wiederverwendung des Aushubs auf dem Grundstück in der Regel gering. Daher ist eine Abfuhr des Aushubs bei Schwimmteichen auf normal großen Baugrundstücken bis zu 800 qm zumeist die beste Lösung. Ausnahmen können größere Grundstücke darstellen.
Wenn im direkten Umfeld des Teichs Aushub angefüllt wird und die Bodenbeschaffenheit es hergibt, dass man auf dem angefüllten Material arbeiten kann (kein Matsch), reduziert sich die notwendige Aushubtiefe. Der Teich wird ja durch das Anfüllen des Umfelds im Verhältnis zu diesem automatisch tiefer. Wer ringsum 15 cm anschüttet, spart 15 cm Aushubtiefe. Dies sind bei 100 qm Teichfläche 15 m³, inklusive Lockerungsfaktor sogar knapp 20 m³.
Werden separate Abstützungen in Form von Mauern o.ä. notwendig, um den Aushub an der gewünschten Stelle zu halten, ist eine Abfuhr des Materials in der Regel preisgünstiger als die Erstellung der Mauern. Hierbei ist auch zu beachten, dass Anfüllungen und Abstützungen entlang der Grenze je nach Höhe und Menge als Bauwerk gelten können und somit Abstandsflächen beachtet werden müssen. Diese können genehmigungspflichtig sein, ebenso wie Anschüttungen ab einer gewissen Fläche oder Höhe.
Hier allgemeingültige Aussagen zu treffen ist schwierig, weil sich die Regelungen innerhalb der Bundesländer unterscheiden können und auch ortsübliche Satzungen oder textliche Festsetzungen zu den jeweiligen Baugebieten entsprechende Regelungen enthalten können. Im Zweifelsfall ist die Einholung anwaltlichen Rats sinnvoll, da wir als Planer keine Rechtsberatung durchführen dürfen. Wichtig in dem Zusammenhang ist u.a. das Nachbarrechtsgesetz NRW, §30. Für unsere Kunden klären wir derartige Dinge natürlich im Vorfeld ab.
Bäume nicht anschütten
Bäume haben in der Regel ein weitreichendes Wurzelwerk. Vereinfacht und generalisiert gesagt kann man sich den Wurzelkörper von der Fläche her so vorstellen wie die auf den Boden projizierte Baumkrone zzgl. 1 m ringsum. In diesem Bereich sollten möglichst keine Abgrabungen und Anschüttungen des Bodenniveaus stattfinden. Dies ist auf kleinen Grundstücken natürlich nicht immer so realisierbar. Je weniger der Wurzelbereich gestört wird, umso besser jedoch für den Baum. Die Baumwurzeln benötigen bekanntlich Sauerstoff. Durch eine Anschüttung wird der Sauerstoffaustausch gehemmt oder gar ganz unterbunden. In der Folge sterben Wurzeln ab. Einige Baumarten vertragen Anschüttungen besser, so zum Beispiel Weiden und Eschen. Diese Eigenschaft ist am ehesten bei Gehölzen zu erwarten, die in der freien Natur in Auengebieten wachsen. Dort ist auch mit natürlichen Überschlickungen zu rechnen. Andere wiederum sind in ihrem Wurzelbereich äußerst empfindlich, wie zum Beispiel Buchen und Ahorne. Schon die Anschüttung von 1 cm Lehm auf dem Wurzelteller einer 100-jährigen Buche kann diese binnen Jahresfrist zum Absterben bringen.
Bodenklassen
Abhängig vom Steingehalt des Bodens werden die Bodenklassen unterschiedlich kategorisiert. Nähere Infos dazu finden Sie unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Boden-_und_Felsklasse
Die Bodenklasse wirkt sich auf den Aufwand und auf die Kosten für die Baggerarbeiten aus. Daher sollte die Bodenklasse im Rahmen der Ausschreibung so genau wie möglich definiert werden, sofern entsprechende Informationen aus einem Baugrundgutachten vorliegen, damit der Aufwand realistisch eingeschätzt werden kann. Wir haben auch schon Schwimmteiche quasi in den Fels gemeißelt. Dabei ließen sich einige Felsen schön zur Teichgestaltung verwenden. Bei derartig steinigen Böden wird der Aushub in der Regel nach Aufwand abgerechnet.
Grundwasser während der Bauphase
Gelegentlich steht das Grundwasser oder Schichtenwasser relativ nahe unter der Erdoberfläche. Dennoch lässt sich auf solchen Grundstücken ein Schwimmteich errichten.
Während der Bauphase kann der Wasserspiegel temporär abgesenkt werden, indem seitlich des geplanten Teichs 1 oder 2 Pumpensümpfe installiert werden. Es handelt sich um Schächte, die tiefer als der geplante Teich reichen und von denen aus das Wasser abgepumpt wird.
Eine derartige Grundwasserabsenkung sollte zuvor mit der „Unteren Wasserbehörde“ abgestimmt werden, da ggf. eine Genehmigungspflicht besteht. Während die Pumpen laufen, kann gearbeitet werden. Fällt die Pumpe aus, sollte schnell Ersatz greifbar sein, denn die Baugrube „säuft“ sofort ab.
Grundwasser während des Teichbetriebs
Außerdem stellt sich die Frage, ob das Grundwasser den Teich schädigen kann, zum Beispiel, indem es von unten Blasen in der Folie hochdrückt. Diesen Sachverhalt berücksichtigen wir als Planer im Vorhinein, indem wir den Teichwasserspiegel deutlich höher legen als den Grundwasserspiegel. Insofern ist der Wasserdruck von oben größer als der von unten, solange der Teich seinen vollen Wasserstand hält. Wenn man das Wasser ablassen möchte, senkt man vorher zunächst wieder den Grundwasserspiegel. Zu diesem Zwecke werden die seitlichen Pumpensümpfe aus der Bauphase auch nach Fertigstellung des Teiches belassen. Zusätzlich planen wir die Anlage so, dass die Teichfolie am Grund mit einer Estrichschicht beschwert und stabilisiert wird.
Wichtig ist dabei auch, das Gewicht der Filterkammer zu berechnen und in Relation zu ihrem Volumen zu setzen. Sie sollte im Falle von hoch anstehendem Grundwasser schwer genug sein, um nicht aufzutreiben, wenn man in ihr das Wasser ablässt.
Unterirdische Bauwerke, Kampfmittel
Bevor gebaggert wird, sollte man sich über die Positionen etwaiger unterirdischer Bauwerke informieren. Vielfach verlaufen Stromkabel, Entwässerungsrohre, Rigolen oder andere Dinge genau in dem Bereich, der für den Teich vorgesehen ist.
Je nachdem, wo man sich befindet, macht es auch Sinn, eine Luftbildauswertung, bzw. Kampfmitteldetektion durchführen zu lassen. Aus den vergangenen Weltkriegen schlummern in Deutschland noch tausende Blindgänger unter der Erde.
Wer selbst über einen Eisendetektor verfügt, kann versuchen, eigene Untersuchungen anzustellen. Dabei ist die Detektionstiefe des verwendeten Geräts zu beachten.
Grobplanum, Feinplanum
Der große Bagger übernimmt das so genannte Grobplanum. Mit einem Minibagger und Handarbeit wird dann das Feinplanum erstellt, auf dem die Schutzschichten, die Folie und die Mauern errichtet werden können. Ein Beispielbild zu den Arbeiten am Feinplanum sehen Sie oben in der Abbildung mit dem Pumpenschacht.
In der Regel lässt man den Schwimmbereich zunächst waagerecht, damit man unkompliziert darin arbeiten und die Wände errichten kann. Danach wird der Schwimmbereich trichterförmig ausgehoben mit einer tiefsten Stelle etwa in der Mitte, der so genannten Schlammtasche, bzw. dem Bodenablauf, sofern die Planung dies so vorsieht.
Erdmodellierung der Seitenwände
Auf zahlreichen Internetseiten und auch in vielen populärwissenschaftlichen Büchern finden sich Bauanleitungen für Teiche, die eine reine Erdmodellierung vorsehen, auf die dann die Folie aufgetragen wird. Teils werden sehr steile bis senkrechte Wände als Erdböschung modelliert. Ich habe auch Anlagen gesehen, wo auf der Krone der Erdböschung eine Stützmauer aus Pflanzringen errichtet wurde als Trennung zwischen Tief- und Flachwasserbereich. Diese Anlage hat sogar 10 Jahre in dieser Form gehalten – ein wahres Wunder. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis die unbefestigte Unterwasserböschung bricht und einen dicken Bauch in der Folie formt oder diese zerreißt. Teiche, die für eine längere Lebensdauer angelegt werden, sollten nur dann als reine Erdmodellierung angelegt werden, wenn die Erdböschungen maximal 30% geneigt sind.
Um auf eine angenehme Schwimm-Wassertiefe von zum Beispiel 2,20 m an der tiefsten Stelle zu kommen, benötigt der Teich demnach eine Mindestbreite von theoretisch 14,60 m, wenn man vom Teichrand aus kontinuierlich mit 30% nach unten gehen würde. In der Praxis werden jedoch auch seichte Unterwasserwälle modelliert, um die Pflanzzone vom Tiefwasserbereich abzutrennen. Somit wird der Teich noch breiter, um auf die gewünschte Tiefe zu kommen. Erdmodellierte Teiche sind zumeist den Teichtypen 1 und 2 zuzuordnen und benötigen viel Platz.
Steilere Böschungen formt man am besten direkt senkrecht und stützt sie mit einer Mauer unter der Folie oder auf der Folie ab. Dies können zum Beispiel Unterwasser-Natursteinmauern sein, Mauerscheiben oder Betonschalungssteinwände.
Wir übernehmen die kompletten Erdarbeiten im Rahmen der Planung und Erstellung Ihres Schwimmteichs.
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