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Gartenplanung Dipl.-Ing. Johannes Windt

Teichfolie zur Abdichtung des Schwimmteichs

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Die Teichfolie ist das am weitesten verbreitete Mittel zur Abdichtung der Anlage.

Verlegung

Sie ist weitgehend faltenfrei zu verlegen. In der Regenerationszone unter den Teichsubstraten sind Falten unproblematisch. Dabei sollten sich die Falten jedoch nicht kreuzen. Im Schwimmbereich hingegen, der vielfach von Teichrobotern gereinigt wird, sollen Pflegegeräte durch die Falten nicht wesentlich beeinträchtigt werden.
An den Innenkanten im Schwimmbereich werden in der Regel Fixierleisten angebracht, an welchen die Folie angeschweißt wird:

 

Fixierleiste

Gerade im Bereich von Treppen, Mauerkronen, etc. werden komplexe Folienschnitt- und Schweißarbeiten vorgenommen, um eine weitgehend faltenfreie Verlegung zu gewährleisten. Diese Arbeiten sollte man als Laie möglichst Profis überlassen. Spätere Undichtigkeiten im Teich sind nur unter hohem Zeit- und Kostenaufwand zu orten.

Material der Folie

  • Aufgrund seines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses sind PVC-Folien die am häufigsten anzutreffende Produktgruppe, wenn es um die Abdichtung von Schwimmteichen geht. Je nach Fabrikat gibt es sie in nahezu allen Farben. Die Folie sollte ein Neuprodukt sein (kein Recyclingmaterial) und von einem guten Markenhersteller stammen. Sie sollte frei von Schwermetallen sein und unverrottbar. Empfehlenswert ist eine Materialstärke von mindestens 1,5 mm ohne Gewebe oder 1,2 mm mit Gewebeeinlage. Dann ist mit einer Lebensdauer von ca. 20-30 Jahren zu rechnen.

olivgrüne PVC-Folie

 

  • EPDM-Folie ist besonders dauerhaft, flexibel, UV-beständig und eigentlich die absolute Empfehlung. Sie ist jedoch wesentlich teurer als PVC-Folie. Die Verlegung ist hingegen einfacher. EPDM-Folie ist elastisch, verspricht wenig Faltenbildung und ist gut geeignet für große Gewässer. Sie ist allerdings nur in schwarz erhältlich.
  • Eine Folie aus Polyethylen (HDPE) ist wurzelfest, bambusfest und wird zumeist in 1,5 mm Stärke in schwarz angeboten. Sie verliert keine Weichmacher und verspricht dadurch eine noch längere Lebenserwartung als PVC-Fabrikate. Aufgrund ihrer Härte ist sie jedoch schwerer zu verlegen. Die Außentemperatur sollte daher bei der Verarbeitung recht hoch sein. Wer die schwarze Farbe mag oder durch einen Teichsohleestrich verdeckt und den Aufpreis bereit ist zu investieren, kann auf HDPE-Folie zurückgreifen.

 

Schwimmteich mit PE-Folie

Farbe der Folie

Wir empfehlen zumeist eine dunkel-olivgrüne Folie, weil sie natürlich aussieht und Verschmutzungen sowie Algenwuchs auf ihr am wenigsten auffallen. Bei poolartigen Gestaltungen (Schwimmteich-Typen 4 und 5) empfiehlt sich eine türkisfarbene oder hellgraue Folie.

 

Schwimmteich mit türkisfarbener PVC-Folie

Hellblau als Farbe für die Teichfolie wird gerne in Pools eingesetzt. Im Naturpool hat sie den Nachteil, dass sie schnell schmutzig wirkt.

Folienverbrauch

Aufgrund der Schnitt- und Schweißarbeiten sowie der Dreidimensionalität des Teiches kann man als Faustregel davon ausgehen, dass der Folienverbrauch etwa das 2-fache der Wasseroberfläche beträgt.

Wasserverluste

Verdunstung

Sind Wasserverluste im Schwimmteich zu verzeichen, sollte zunächst die natürliche Verdunstungsrate berücksichtigt werden. An warmen und/oder windigen Tagen können dies 1 cm bis zu 2 cm pro Tag sein. Das sind bei einem 100qm-teich 1.000 bis 2.000 Liter!

Als Vergleichsobjekt stelle man einen Eimer oder eine Wanne voll Wasser neben den Teich, um die Verdunstungsverluste mit diesem abzugleichen.

Häufige Undichtigkeiten

Sollten die Wasserverluste darüber hinaus gehen oder auch an Tagen stattfinden, an denen mit einer solchen Verdunstung nicht zu rechnen ist, stellt sich die Frage nach undichten Stellen. Diese treten zumeist in Randbereichen, Wasserfällen, Folienflanschen und Schweißnähten auf. Auch das Einwachsen von Bambus- oder Schilfwurzeln sind häufige Ursachen in nicht fachgerecht angelegten Teichen.

Häufig sind auch kapillare Wasserverluste über den Teichrand, wenn dieser mit Vlies, oder feinkörnigem Material abgedeckt ist.

Bei älteren Anlagen können auch Pflanzenwurzeln bis über den Teichrand gewachsen sein, wobei sich zwischen ihnen durch zersetzendes Laub und Staubeintrag eine Bodenschicht gebildet hat, die wie ein Schwamm das Wasser aus dem Teich saugt.

Zunächst sollten die oben aufgeführten Ursachen ausgeschlossen werden, bevor man an das worst-Case-Szenario denkt: eine Undichtigkeit unter den Teichsubstraten oder hinter Natursteinarrangements.

Undichtigkeit finden

Die Behebung einer Undichtigkeit ist meist recht einfach. Viel schwieriger ist es, diese überhaupt erst zu finden. Dazu sollte man das Wasser so lange sinken lassen und den Wasserstand protokollieren, bis er nicht mehr sinkt. Die Teichtechnik sollte so lange ausgeschaltet bleiben. Auf dieser Linie muss dann das Leck sein.

Verfügt man über einen Schwimmteich, bei dem die Aufbereitungszone vom Schwimmbereich getrennt ist, sollte man beide Bereiche hydraulisch voneinander abkoppeln, die Technik ausschalten und sehen, welche Zone im Wasserspiegel sinkt. Halten sich beide Bereiche auf gleichem Level, liegt die Undichtigkeit im Leitungssystem.

Grundsätzlich sind Folien bei der richtigen Verlegung absolut dicht und unserer Einschätzung nach die erste Wahl bei der Abdichtung von Teichen.

Alternativen zur Folienabdichtung

Gelegentlich werden Schwimmteiche mit Ton abgedichtet. Gemauerte Filterkammern können mit einer Dichtschlämme abgedichtet werden. In 3 Arbeitsgängen aufgetragen ist die absolut wasserdicht. Einige Fabrikate sind sogar für Trinkwasserbehälter zugelassen.

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