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Gartenplanung Dipl.-Ing. Johannes Windt

Nur ein Schwimmteich mit sauberem Wasser macht wirklich Spaß!

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Mit welchem Wasser sollte ein Schwimmteich befüllt werden?

Unter dem Begriff „Füllwasser“ versteht man ist das Wasser, mit dem der Teich erstmalig befüllt wird und mit dem er zum Ausgleich von Verdunstungsverlusten nachgefüllt wird. Prinzipiell kommen folgende Möglichkeiten in Frage:

 Wasserlauf am Schwimmteich

1. Leitungs-Wasser

„Klares, reines, trinkbares Wasser kann für meinen Teich nur das Beste sein“, denkt so manch ein Bauherr, der mit der Anlage eines Badeteichs liebäugelt. Doch weit gefehlt!

Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland, doch wird es nur auf Stoffe hin untersucht, die eine Auswirkung auf den menschlichen Organismus haben können. Nur eine untergeordnete Rolle bei der Untersuchung spielt beispielsweise der Phosphatgehalt. Da Phosphate in bestimmten Konzentrationen nicht giftig sind, ist der Grenzwert dafür im Trinkwasser mit 6,7 mg pro Liter laut Trinkwasserverordnung von 2001 recht hoch. Phosphate sind jedoch hoch wirksame Pflanzennährstoffe und können schon in geringen Spuren zu vermehrtem Algenwachstum führen. Ein Gramm Phosphat kann 10 kg Algenmasse hervorbringen. Ein Phosphatgehalt in dieser Größenordnung wäre ein Indiz für ein stark eutrophiertes Gewässer. Daher liegt der empfohlene Grenzwert für Schwimmteiche laut FLL-Richtlinie von 2017 bei nur 0,01 mg pro Liter Badewasser. Das entspricht nur 1,5 Prozent des zulässigen Wertes für Trinkwasser, welches daher beim Schwimmteichbau nur selten geeignet ist. Zumindest sollte bei Zufüllung von Trinkwasser abhängig vom tatsächlichen Phosphatgehalt eine Vorreinigung mit speziellen chemischen Phosphatbindern erfolgen.

2. Regen-Wasser

Regenwasser ist kostenlos, jedoch aufgrund des Nährstoffgehaltes aus Landwirtschaft und Abgasen kaum geeignet zur Erstbefüllung. Eine Erstbefüllung mit Regenwasser scheidet in den allermeisten Fällen auch aus, da in der Regel keine Dachfläche zur Verfügung steht, die groß genug ist, um innerhalb einer überschaubaren Zeit genug Wasser aufzufangen. Bei benötigten 100 cbm Wasser und angenommenen 70 mm Niederschlag in einem Monat, von denen nach Verdunstung vielleicht 40 mm übrig bleiben, würde schon eine Dachfläche von mehr als 2.500 qm benötigt.

Des Weiteren fehlt es dem Regenwasser an benötigten Mineralien. Dafür bringt es jedoch den Schmutz mit, der sich auf der Dachfläche sammelt. Besonders am Beginn eines Regenschauers, wenn Staub und Dreck von den Ziegeln und aus der Luft gewaschen werden, ist das Wasser verunreinigt. Im Schnitt enthält das Regenwasser ca. 0,03 mg/l Phosphor. Vom Dach abfließendes Wasser beinhaltet ca. 0,1 mg/l, was dem Zehnfachen des Schwimmteich-Leitwertes entspricht.

Durch einen Schacht zur Vorversickerung sollte also der Schmutz vom Teich fern gehalten werden, während das saubere Wasser nach einer bestimmten Zeit dem Teich zugute kommt. Besser noch wird eine Klärung mit Phosphatabsorption vorgeschaltet. Wenn der Teich mit einem Überlauf hin zu einer Sickergrube ausgestattet wird, können so auch Gebühren für die Einspeisung von Regenwasser in die Kanalisation gespart werden. Regenwasser ist daher allenfalls zum Ausgleichen von Verdunstungsverlusten für den Schwimmteich geeignet.

 Sprung in das Wasser

3. Grund-Wasser

Wer abhängig vom Untergrundgestein und von der Grundwassertiefe die Möglichkeit und die Genehmigung hat, einen Brunnen zu bohren, sollte sie zur Befüllung des Teiches nutzen. Der Nährstoffgehalt des Grundwassers ist zwar auch regional unterschiedlich, doch ist die Qualität im Allgemeinen mit Abstand die beste der vorgestellten Varianten. Die Werte der relevanten Parameter lassen sich in der Regel beim zuständigen Amt erfragen oder man lässt das Wasser eines benachbarten, schon vorhandenen Brunnens untersuchen.

4. Fluss- und Bach-Wasser

Es variiert in der Qualität regional sehr stark. Es sollte vorher untersucht und vor allem die Frage nach einer Genehmigung für die Nutzung des Wassers geklärt werden. In der Regel lässt sich das beste Wasser nicht direkt aus dem Fließgewässer sondern aus dem Uferfiltrat gewinnen.

5. Beschleunigung der Startphase durch Mikroorganismen

Damit das Ökosystem schneller in Gang kommt, kann die Anlage geimpft werden mit Wasser aus einem intakten, anderen Schwimmteich. So trägt man eine Urpopulation an Mikroorganismen (auch Cyclops und anderes Zooplankton) ein und beschleunigt die Entwicklung. Unser Schwimmteichfachmann, Marcin Gasiorowski, bringt dazu in der Regel einen Kanister Wasser aus seinem eigenen Schwimmteich mit.

Zusätzlich kann man Bakterien kaufen, um die Filterbereiche schneller zu aktivieren. Nach einer gewissen Zeit siedeln sich diese Bakterien jedoch auch von alleine an.

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